Dienstag, 28. Februar 2012

7 Wonders - Leaders

7 WONDERS ist vor allem in meinen offenen Spielerunden sehr beliebt. Immer wieder wird hier ein Spiel für fünf, sechs oder gar sieben Leute gesucht. Und weil derart viele Mitspieler kaum unter einen Hut zu bringen sind (der eine will nichts mit Malen, der andere nichts mit Hektik usw.), ist das flott gespielte 7 WONDERS oft der ideale Kompromiss.
Was 7 WONDERS in solchen Runden überhaupt nicht braucht, ist irgendein Zusatz. Es gibt fast immer einen, der das Spiel noch nicht kennt. 7 WONDERS zu erklären dauert reichlich lange, vor allem in Relation zur Spieldauer. Und wer die Regeln erlernt, hat für seine erste Partie genug zu verdauen. Die Erweiterung bleibt außen vor. Niemand vermisst eine.
In Partien zu dritt und zu viert hingegen empfinde ich 7 WONDERS als weitgehend abgespielt. Hier ist ein neuer Kick willkommen.

Was bringt LEADERS? Neben einem neuen Weltwunder und vier neuen Gilden-Karten vor allem: 36 Anführerkarten. Davon bekommt jeder vier, gibt drei an seinen rechten Nachbarn, erhält drei, gibt zwei weg und so weiter. Am Ende dieses Kartenreigens besitzt jeder wieder vier Anführer. Üblicherweise drei davon spielt er während der Partie, jeweils vor Beginn einer neuen Epoche. Einen Anführer auszuspielen kostet Geld, weshalb das Startkapital nun sechs beträgt und die Spieler noch dringender auf ihre Liquidität achten sollten.

Was können die Anführer? Einige bringen Militär-, andere Forschungssymbole. Einer bringt Bargeld sofort, andere sobald im Laufe der Partie bestimmte Dinge passieren. Einige zählen einen festen Punktwert, andere zählen Siegpunkte für Kartenfarben oder Kombinationen. Zweifellos lohnt sich das Investieren in Anführer: Das durchschnittliche Siegpunktergebnis steigt merklich an.
Anführer, die einander gut ergänzen, bedeuten einen Vorteil. Nur weiß man ja vorher nicht, welche im Spiel sind. Gefühlt passiert es deshalb ständig, dass man beim Tausch einen Anführer weitergibt und im direkt folgenden Kartensatz die geniale Ergänzung vorfindet.

Was taugt es? Die Erweiterung fügt sich nahtlos ins Spiel ein. Trotz LEADERS dauert eine Partie kaum länger, und der besondere Vorzug von 7 WONDERS, die kurze Spieldauer, geht nicht verloren. Durch die Anführer erhalten die Spieler mehr strategische Vorgaben, und das ist gut. Aber es ergeben sich für das weitere Spiel auch mehr Zwänge, und das wiederum ist nicht so gut. Insgesamt erhöht sich der Glücksfaktor. Während bei einem Spieler eine erfeuliche Kombination entsteht, weil Weltwunder und Anführer perfekt harmonieren, will bei anderen nichts recht zusammenpassen. Als schnell gespieltes Spiel verkraftet 7 WONDERS solche Zufallskomponenten, zumal weiterhin der schöne Eindruck bleibt, man treffe Entscheidungen. Jetzt sogar noch mehr. – LEADERS bringt Abwechslung und ist die gelungene kleine Auffrischung eines weiterhin häufig gespielten Spiels.

7 WONDERS - LEADERS von Antoine Bauza für zwei bis sieben Spieler, Repos Production.

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